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Maronen - mehr als eine Knabberei

Die auch unter dem Namen Marone bekannte Esskastanie gilt unter Feinschmeckern als Delikatesse und kann auf viele unterschiedliche Arten zubereitet werden
Maronen haben unglaublich viele Namen. Sie werden je nach Region Edelkastanie, Esskastanie, Keschde oder Maroni genannt. Gemeint ist jedoch immer die dunkelbraune und essbare Nussfrucht der bis zu 25 Meter hoch wachsenden Bäume. Im Gegensatz zur oft von Kindern gesammelten Zier-Kastanie sind die Nussfrüchte der Esskastanie weniger rund und weisen eine Spitze auf.

Interessant ist, dass die stärkehaltige und nahrhafte Marone bis Ende des 19. Jahrhunderts in vielen südeuropäischen Bergregionen als Hauptnahrungsmittel galt. Heute gehört sie nur noch in wenigen südlichen Ländern zum festen Speiseplan, ist jedoch in hiesigen Gefilden eine beliebte Füllung für die Martins- oder Weihnachtsgans.

Gesundes aus dem Wald!

Die dunkelbraun glänzenden Maronen können im Herbst auch in heimischen Wäldern gesammelt werden. Am Niederrhein, in der Pfalz sowie an Mosel und Saar sind die Bäume weit verbreitet. Die Nüsse stecken in stacheligen Fruchtbechern, die jedoch bei Reife aufspringen und dadurch die Maronen freigeben.

Maronen sind reich an Saccharose und Stärke, weshalb sie "pappsatt" machen. Ihr Gehalt an essenziellen Aminosäuren, Linolsäuren, Kalium und B-Vitaminen macht Esskastanien zu einem gesunden Lebensmittel.

Jedoch gelten Maroni als schnell verderblich, weshalb sie kurzfristig verzehrt oder weiterverarbeitet werden sollten. In der Türkei werden Esskastanien traditionell samt Fruchtbecher aufgehäuft und zur Haltbarmachung fermentiert. Hierzulande werden die Nüsse eher in Wasser eingelegt, konserviert und getrocknet. Infrage kommt auch ein Einfrieren der geschälten und gekochten Maronen, um sich einen Vorrat anzulegen.

Köstlichkeiten mit Maronen

Esskastanien haben einen fein-süßen, nussigen und leicht mehligen Geschmack.

Ihren Bekanntheitsgrad verdanken Maronen den Jahrmärkten, auf denen sie regelmäßig frisch aus der Feuerglut geröstet angeboten werden. Nach dem meist mühsamen Abpellen der Schale gehört die so zubereitete Marone zur beliebten Knabberei.

Eine weitere Variante ist das Herstellen eines Kastanienpürees, das als Füllung für Braten oder Zutat für Süßspeisen und Kuchen in Betracht kommt. Maronen passen hervorragend zu Geflügel-Gerichten mit Truthahn, Gans oder Huhn sowie zu Schweine- und Hasen-Braten. Geschälte ganze Kastanien werden insbesondere in der französischen Küche gerne als Beilage serviert. Aus der französischen Region stammen auch kandierte Maroni, die als Basis der berühmten Marrons Glacés dienen. Weitere bekannte Maronen-Desserts sind Kastanienbrot, Pfannkuchen, Pudding und Cremes.

Nicht zuletzt dienen Maroni zum Aromatisieren von Likören oder werden im getrockneten Zustand zu Mehl gemahlen. Aus Maronen-Mehl werden wiederum Nudeln, Gnocchi, Gebäcke und Polenta zubereitet, wobei das Mehl sogar glutenfrei ist und entsprechend gut vertragen wird.
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