Rhabarber - der saure Frühlingsbote
Von April bis Juni hat der Rhabarber Saison, eine Zeit, in der es sonst im Garten noch keine frischen Produkte zu ernten gibt. Die ersten frischen, leuchtend roten Rhabarberstangen werden jetzt in den Läden und auf den Wochenmärkten angeboten.
Der Name "Rhabarber" setzt sich zusammen aus "rha" (gr.) - Wurzel und
"barbarum", dem roemischen Begriff fuer fremd, auslaendisch.
Rhabarber, der aus den Hochgebirgen Osttibets und Westchina stammt, war
schon 2700 v.Chr. in Asien als Heilpflanze bekannt.
Die dekorativen Stauden gelten botanisch zwar als Gemüse, werden aber meist wie Obst zu Marmelade, Gelee, Kompott oder anderen Desserts verarbeitet.
Geschmack
Die unterschiedliche Färbung des Stiels gibt Aufschluss über den Geschmack. Grünstielig mit grünem Fruchtfleisch: besonders sauer, für Marmeladen und Kompott geeignet. Rotstielig mit grünem Fruchtfleisch: weniger sauer, leicht herber Geschmack, für herzhafte Gerichte und Kuchenfüllungen. Rotstielig mit rotem Fruchtfleisch: mit feinem Himbeeraroma, besonders mild, für Grütze und Obstsalat. Hellrotstielig mit rosa Fruchtfleisch: im Treibhaus vorgezogene, besonders zarte Stangen mit mild-säuerlichem Geschmack.
Inhaltsstoffe
Der Rhabarber hat heilende Wirkstoffe in den Wurzeln, nahrhafte Stiele aber giftige Blätter . Rhabarber enthaelt viel Vitamin C (10-29 mg/100g deckt ein Drittel des Tagesbedarfs), dazu Kalium und Kalzium (80 mg/100 g),dem wichtigen Knochenbildner.
Daneben enthaelt er Zitronen- und Apfelsaeure, Gerbstoffe, Bitterstoffe
und das darmfreundliche Pektin, einen wichtigen Ballaststoff. Da der
Rhabarber wegen seiner "Antrachinone " mild abfuehrend wirkt, ist er
bestens fuer eine Entschlackungskur im Fruehjahr zu empfehlen.
Allgemein ist der Rhabarber appetitanregend und verdauungsfoerdernd.
Das Kalzium bildet zusammen mit der (giftigen!) Oxalsaeure Kalziumoxalat, das auch das stumpfe,pelzige Zahlgefuehl nach dem Genuss von Rhabarber ausmacht - Milchprodukte die tradionell mit Rhabarber zusammen verzehrt werden, mildern dies. Menschen mit Rheuma, Arthritis, Gicht oder Nierensteinen sollten wegen der Oxalsäure auf Rhabarber verzichten.
Das Stangengemüse wird erst nach dem Kochen gezuckert, denn dadurch wird weniger Zucker gebraucht. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch halten sich die Stangen einige Tage frisch. Tiefgefroren ist er ein knappes Jahr haltbar. Da Rhabarber metallischen Geschmack annimmt sollten Sie Ihn nicht in Metallgefaessen oder in Alu-Folie aufbewahren.
Als ein relativ preiswertes Gemüse, lohnt es sich, einige Portionen einzufrieren, um später Konfitüren und Fruchtgrützen damit zu bereichern.