News 2009
Greenpeace: Marken-Molkereien verkaufen Gen-Milch
Vor allem namhafte Molkereien verspielen ihre Glaubwürdigkeit. Sie sollten Verbraucher nicht mit Werbemillionen Alpenidylle vortäuschen, sondern auf Qualität ohne Gentechnik setzen
, fordert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Alexander Hissting. Mit dem Anbauverbot von Gen-Mais hat die Politik schon ein Problem für die Molkereien gelöst. Jetzt müssen auch Unternehmer handeln und die Fütterung von Gen-Pflanzen einstellen.
Alle vier getesteten Milchmarken werben mit regionaler oder naturnaher Milchproduktion. Greenpeace hat das Kraftfutter von vier landwirtschaftlichen Betrieben je Molkerei analysieren lassen. Jeweils drei von vier Lieferanten von Weihenstephan, Bärenmarke und Allgäuland füttern gentechnisch verändertes Sojaschrot. Alle getesteten Lieferanten für die Marke Landliebe verzichten dagegen auf importiertes Sojaschrot und Gen-Pflanzen.
Am Samstag werden Greenpeace-Aktivisten in vielen Städten vor etwa 80 Supermärkten gegen die Herstellung von Gen-Milch protestieren und die Verbraucher informieren. Die Supermarktleiter sollen im Sinne der Verbraucher die Molkereien auffordern, in Zukunft keine Gen-Milch mehr zu produzieren.
Die Genmanipulation von Pflanzen ist eine Risikotechnologie. Bei der Züchtung werden Artgrenzen überschritten. Durch den Eingriff in die Pflanze können unerwünschte Stoffe mit Nebenwirkungen entstehen. Patentierte Gen-Soja vergrößert die Abhängigkeit der Bauern von Agrarkonzernen. Zudem wird Gen-Soja stärker gespritzt als herkömmliche Soja. Die giftigen Mittel gefährden Anwohner, verunreinigen Trinkwasser und bedrohen die Pflanzenvielfalt. Die Molkereien tragen durch die Duldung von Gen-Futter bei ihren Lieferanten zur Verbreitung der Risikosaat in Südamerika bei. Zudem bedroht der Anbau in Südamerika die letzten Urwälder. Riesige Flächen wurden gerodet, um Platz für die Sojabohne zu schaffen.
Als Verbraucherin oder Verbraucher sind Sie den Molkereien nicht ohnmächtig ausgeliefert. Wehren Sie sich, wenn auch Sie keine Gen-Milch wollen. Machen Sie müde Molkereien munter und beteiligen sich an unserer Milchcent-Aktion.